Fussball und Historische Bildung? Gibt es da einen relevanten Zusammenhang? Dieser Frage gehe ich in meinem jüngsten Interview mit dem Direktor des neuen nationalen Deutschen Fussballmuseums, Manuel Neukirchner, nach.
Die hinter diesem Interview stehende These lautet: Ja, natürlich, diesen Zusammenhang gibt es, und er ist relevant. Historische Narrative mit sozialen Identifikationsangeboten werden generell stark durch populärkulturelle Angebote medial inszeniert und verwirklicht. Der Fussball mit seiner vereinfachenden, binären Kontrovers- und Integrationsrhetorik (wir vs. die) ist eine besonders schlichte, gleichwohl oder vielleicht auch deshalb mächtige Agentur von historischen Narrativen, die den Zielen modernen Geschichtsunterricht völlig konträr gegenüberstehen.
Ich denke, das kommt durch das Interview gut zum Ausdruck. Aber, lesen Sie selbst.
Leider lässt sich der Link zum Interview nicht mehr öffnen.
Dennoch würde ich die oben stehende These zurückweisen. Denn gerade der Fußball hält doch das Potenzial bereit, durch seine alltagskulturelle Bedeutung, Lernende für Geschichte zu begeistern. Somit könne Geschichtsprodukte mit fußballerischem Kontext, die perfekte Schnittstelle sein, um historisches Lernen anzuregen. Ferner können sie Orientierungsbedürfnisse auslösen, um sich tiefer mit den geschichtlichen Narrativen im Kontext des Produktes/Ereignisses auseinanderzusetzen.
Lieber Herr Droege, vielen Dank für den Kommentar, der Link ist inzwischen hier zu finden:
https://public-history-weekly.degruyter.com/4-2016-19/phi/
Dort finden Sie auch eine weitergehende kurze Diskussion zum Thema, oder können sich noch nachträglich in die Diskussion einschalten und ihre Gegenthese – wenn Sie möchten – vorbringen.
Mit freundlichen Grüssen
Björn Klein